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Der Datenbankentwurf: 3-Schema-Konzept
Das zentrale Ziel einer Datenbank, die Integration von Daten und die
Datenunabhängigkeit der Anwendungsprogramme, setzt voraus, dass sich alle
Anwendungsprogramme auf eine einheitliche Beschreibung der Daten einigen.
Hierfür wurde im Jahr 1975 das 3-Schema-Konzept vorgeschlagen. Die
Beschreibung der Daten einer Datenbank erfolgt nach diesem Konzept auf drei
verschiedenen Ebenen, die jeweils durch eine andere Sichtweise geprägt sind.
Zur Formalisierung einer Sichtweise dienen Schemata. Ein Schema ist eine in
einer Datenbeschreibungssprache abgefasste Definition der in einer Datenbank
zugelassenen Datenstrukturen.
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Auf der konzeptionellen Ebene steht die logische Gesamtstruktur der
Daten, ihrer Eigenschaften und ihrer Beziehungen untereinander im Vordergrund.
Die Beschreibung der konzeptionellen Ebene erfolgt durch das konzeptionelle
Schema. Sie berücksichtigt weder die physikalische
implementierungsabhängige Organisation der Daten noch die Wünsche von
Anwendungsprogrammen.
Beispiel: Auf der konzeptionellen Ebene ist für ein
Gehaltsabrechnungsprogramm zum Beispiel festzulegen, dass es Datensätze
"Mitarbeiter" gibt, die die Personalnummer, den Namen, das Gehalt usw.
enthalten, wobei die Personalnummer eine ganze Zahl ist, der Name aus maximal
20 Zeichen besteht usw. Ferner ist festzuhalten, dass zwischen den Datensätzen
"Mitarbeiter" eine Abhängigkeit "ist Untergebener von" existiert usw.
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Auf der internen Ebene werden alle implementierungsabhängigen
Eigenschaften der Daten (z.B. ihre Darstellung, ihre physikalische
Organisation) durch ein internes Schema definiert. Von der Sorgfalt bei
der Erstellung des internen Schemas hängt wesentlich die Leistungsfähigkeit
des Datenbanksystems ab, denn die Berücksichtigung z.B. schneller
maschinenabhängiger Funktionen für bestimmte Zugriffe oder Datendarstellungen
steigert die Effizienz des Systems.
Beispiel: Auf der internen Ebene ist für das Gehaltabrechnungsbeispiel
zu definieren, in welcher Reihenfolge die Felder "Personalnummer", "Name",
"Gehalt" usw. des Datensatzes "Mitarbeiter" gespeichert werden, welche Länge
sie haben und wie die Daten codiert werden. Des Weiteren enthält das interne
Schema Angaben über die Dateiorganisation und die Zugriffsmechanismen zu Daten.
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Die Datenbank aus Sicht jedes Anwendungsprogramms wird auf der externen
Ebene berücksichtigt und durch externe Schemata beschrieben.
Zu jedem Anwendungsprogramm kann es (möglicherweise) ein eigenes externes
Schema geben, das die für das Anwendungsprogramm wichtigen Daten der Datenbank
in der Weise definiert, wie sie das Programm als Eingabe erwartet.
Beispiel: Auf der externen Ebene ist für das Gehaltsstatistikprogramm
des Gehaltsabrechnungsprogramms zu definieren, dass von den Personaldaten nur
das Gehalt (die Statistik soll anonym bleiben) und die Abteilung benötigt
werden. Das Statistikprogramm erwartet außerdem, dass das Gehalt als ganze
Zahl, d.h. auf volle Euro gerundet, von der Datenbank bereitgestellt wird.
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